Mineralienbearbeitung

Mineralienbearbeitung

...oder "Artesanato Mineral"


Die Mineralienschleiferei "Artesanato Mineral" wurde vor mehr als 20 Jahren erstellt. Sie hat zum Ziel, jungen Menschen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren eine gewisse Erziehung und eine berufliche Zukunft mit auf den Weg zu geben.


Im westlicher gelegenen Staat "Minais Gerais" und in der Region Serrana gibt es riesige Mineralienvorkommen. Die 25 im "Artisananto Mineral" geschulten jungen Menschen schleifen Buntgranit und anderes Gestein aus diesen Regionen zu vielerlei Figuren und bringen wahre Kunstwerke zu stande. Parallel dazu besuchen alle noch ihre Grundschule. Das scheint auf den ersten Blick etwas viel auf einmal, ist es aber nicht. In Brasilien sind die meisten öffentlichen Schulen nicht dazu in der Lage, die Kinder ganztags zu unterrichten. Lehrermangel und fehlende Infrastrukturen sind der Hauptgrund (siehe hierzu auch "Brasilien - einige Realitäten").


Die Kinder gehen also entweder vormittags oder nachmittags zur Schule und arbeiten am andern Halbtag in der Schule für Mineralienbearbeitung. Dort sind pro Halbtag 12 bis 13 junge Menschen beschäftigt. Leiter des "Artesanato Mineral" ist Daniel Figueiredo Feijó.


Die meisten der hier geschulten Kinder entstammen kinderreichen und sehr armen Familien. Während 2 Jahren dürfen sie hier arbeiten; eine Verlängerung um ein Jahr ist möglich. Die Ausbildung ist fortlaufend. Ein Schwergewicht wird auch auf Erziehung, Allgemeinwissen, Hygiene und Sauberkeit, Sozialleben und Kameradschaftspflege gelegt. Die Gehälter des Leiters und der vier Unterrichtsgehilfen sowie die Unterhalts- und Betriebskosten gehen zu Lasten der Prefeitura (Gemeindeverwaltung).


Alle künstlerischen Erzeugnisse (im wahrsten Sinne des Wortes) werden in der Region, vor allem auch in Verkaufsstellen für Touristen verkauft. Nach Abzug der Selbstkosten für das Rohmaterial fliesst der Verkaufserlös den Schülern zu. Diese leisten damit einen wesentlichen Beitrag an den Familienunterhalt und damit an ein menschenwürdiges Dasein dieser Familien.


Unser Verband ATFSMM unterstützt diese Lehr- und Ausbildungsstätte mit gezielten Subventionen. Im Jahr 2005 beispielsweise verhalfen wir dem "Artesanato Mineral" zu einem TV- und Bildprojektionsgerät für die Projektion von Lehrfilmen. Ende 2006 haben wir der Mineralienschleiferei auch die Erneuerung und Ergänzung des Maschinenparks mit mehreren Maschinen im Wert von über 15'000 Schweizer Franken ermöglicht. Dadurch steigerte sich auch die Qualität der hergestellten kleinen Kunstwerke wesentlich. Der Erfolg blieb nicht aus: im Jahr 2008 verdoppelte sich dank unseren Subentionen der Jahresumsatz gegenüber dem Vorjahr!